Die Frage der Zahlungsweise beim Parken bewegt viele Bürgerinnen und Bürger. Deshalb ist eine konstruktiv geführte Debatte darüber selbstverständlich und unverzichtbar. Sie ist ein Zeichen für eine lebendige Demokratie. Wir begrüßen ausdrücklich und halten es für hilfreich, dass sich viele öffentlich an der Diskussion beteiligen. Gern nehmen wir dabei neue Argumente und Erkenntnisse für eine ausgewogene politische Entscheidungsfindung auf. Sie haben ihren Niederschlag in unserem Antrag im zuständigen Ratsausschuss gefunden. Er ist weiter unten erläutert.

Wir möchten die Sachlage nochmals darlegen:

  • Die Stadtverwaltung hat trotz langwieriger Bemühungen bislang vergeblich versucht, einen Dienstleister für die Bargeldentleerung der Parkautomaten zu finden. Wenn dies nicht bis zum Jahresende gelingt, werden die bestehenden Parkautomaten funktionslos. Der bisherige Dienstleister hat gekündigt.
  • Sollte doch wider Erwarten ein neuer Dienstleister für die Entleerung gefunden werden, muß man mit noch deutlich höherer Kosten rechnen, als die ohnehin schon kostspieligen 90.000 Euro/Jahr für die bisherige jährliche Vergütung. Deshalb sind andere Kommunen und die Betreiber unserer städtischen Parkhäuser längst zur Kartenzahlung an Automaten übergegangen.
  • Münzautomaten sind erheblich wartungsintensiver als Kartenautomaten, bedauerlicherweise auch aufgrund nicht unerheblicher Sachbeschädigung des Münzschlitzes. Dadurch entstehen Reparaturkosten von ca. 25.000 Euro/Jahr.
  • Die veralteten Bergisch Gladbacher Automaten ermöglichen derzeitig kein kontaktloses Bezahlen. Die denkbare einfache kontaktlose Zahlung mit Bank- oder Kreditkarte ist weit verbreitet. Eine Bankkarte besitzt jeder Bürger. Sie wird im stationären Einzelhandel mit stark steigender Tendenz eingesetzt.
  • Der Seniorenbeirat, ein demokratisch gewähltes, beratendes Gremium auf der kommunalen Ebene hat den Wunsch geäußert, weiter an Bargeldzahlungen festzuhalten und lehnt ein ausschließliches Parken per Handy-App ab.
  • Der Einzelhandel hat sich im Gegensatz dazu für die Abschaffung der Bargeldzahlungen und stattdessen für die Kartenzahlung an dafür geeigneten Automaten ausgesprochen. Auf die auch von uns befürwortete Anregung, gegen bar Parkscheine nach Wiener Vorbild („Pickerl“) auch in den Geschäften vor Ort anzubieten, ist der Einzelhandelsverband in seiner Stellungnahme nicht eingegangen.

Die Politik soll nun entscheiden: Im Sinne der Bürgerinnen und Bürger, im Sinne der örtlichen Wirtschaft, im Sinne des Seniorenbeirats, im Sinne derjenigen, die kein Smartphone besitzen und natürlich auch im Sinne der knappen Haushaltsmittel der Stadt.

Die FWG hat sich zuletzt für folgende Lösung ausgesprochen und einen Beschluss darüber im zuständigen Ratsausschuss beantragt. Er bestätigt den Vorschlag der Stadtverwaltung und ist unseres Erachtens ein guter Kompromiss, der die von der Bürgerschaft gewünschte Vielfältigkeit der Zahlungen sichert.

  • Beschaffung neuer Automaten mit kontaktloser Bezahlfunktion per Bank- oder Kreditkarte, aber ohne Barzahlungsfunktion
  • Handy-Parken mit den bestehenden Apps (5 Anbieter)
  • Kauf von Parktickets in bar in Bürgerbüros und, wenn der Einzelhandel dazu bereit ist, auch dort.

Wir haben am Samstag 7. Juni 2025 an unserem Info-Stand in der Fußgängerzone eine nicht repräsentative Umfrage unter den Passanten gemacht. Das Ergebnis bestätigt unseren bisherigen Kenntnisstand: Die meisten Bürgerinnen und Bürger, die mit dem eigenen PKW zum Einkauf fahren, nutzen die Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum, nutzen also die vorhandenen Parkautomaten. Die Bargeldzahlung ist gängig und insbesondere bei älteren Bürgerinnen und Bürgern beliebt.

Die Kartenzahlung ist ähnlich verbreitet und wurde als bevorzugte Zahlungsweise genannt, falls die Bargeldzahlung am Automaten entfällt.

Das Handy-Parken erfreut sich zunehmender Beliebtheit, vor allem, aber keinesfalls nur, bei den jüngeren Bürgerinnen und Bürger. Die App-Nutzung bleibt allerdings in der Präferenz derzeit noch hinter Bargeld und Kartenzahlung zurück.