Die nach vielen Jahren des Wartens endlich begonnene Planung für den doppelgleisigen S-Bahn-Ausbau gestaltet sich schwieriger als ursprünglich erwartet. Es geht um die Querungsmöglichkeiten für den innerstädtischen Straßenverkehr. Der bisher genutzte Bahnübergang Tannenbergstraße kann bei zukünftig stark verdichteter Taktfolge der Bahnen nicht mehr weiterbetrieben werden. Die bestehende schmale Unterführung an der Buchholzstraße und die dortige Straßenführung ist für einen Durchgangsverkehr, insbesondere für größere Fahrzeuge ungeeignet.

Die ursprünglichen Planungen sahen deshalb eine neue Straßenführung über den Kuhlerbusch mit einer Unterführung der S-Bahn und einem Anschluss an die nördlich des Bahndamms liegende Buchholzstraße vor. Das von der Mülheimer Straße ausgehende Straßenstück der Buchholzstraße sollte Sackgasse werden.

Die ursprüngliche Planung für eine Querung der doppelgleisigen S-Bahn

Problem dabei, die für die Bahn tätige DB-InfraGO will sich nicht an der Finanzierung eines solcher Unterführung beteiligen, sondern sich auf die durch das Eisenbahnkreuzungsgesetz vorgegebenen Standards zurückziehen.

Wenn aber so keine Lösung gefunden wird und keine geeignete Verbindung zwischen nördlichen und südlichen Stadtteile gewährleistet werden kann, würde der Verkehr über Mülheimer Straße – ohnehin stark belastet – und den Duckterather Weg riesige Umwege in Kauf nehmen müssen, um die S-Bahn-Linie zu queren. Das ist nicht hinzunehmen.

Eine Erweiterung der Unterführung Buchholzstraße als mögliche Ersatzlösung wäre nur möglich, wenn die Straßenführung dort geändert würde, was aber Eingriffe in private Grundstücke erfordert, die wir ablehnen, es sei denn hierzu wird Bereitschaft seitens der Inhaber signalisiert.

Die Stadtverwaltung hat dies in einer Stellungnahme gegenüber der Bahn bereits deutlich gemacht und hat dabei die Unterstützung aller Fraktionen gefunden. Es gibt aber darüber hinaus viele weitere Einwände, die das Baustellenmanagement und die Verkehrsführung während der Bauphase betreffen.

Wir fordern, dass die Bahn sich dieser Probleme wirklich annimmt und eng mit der Stadtverwaltung kooperiert. Wenn sie Milliarden in den Ausbau des Stuttgarter Hauptbahnhof fließen lässt, darf man erwarten, dass wichtigen Pendlerstrecken die gleiche Aufmerksamkeit zukommt.