Die FWG-Fraktion hat zur von der Stadtverwaltung vorgestellten Bevölkerungsprognose, die Planungsgrundlage für Entscheidungen sein soll, wie sich Bergisch Gladbach in den nächsten Jahren entwickelt, einen Antrag eingebracht, der einem nicht verkraftbaren Wachstum eine Absage erteilt.
Die in der so genannten Entwicklungsvariante der Prognose angewandte Methodik, die der Stadtrat beschließen soll, ist falsch, weil sie politische Entscheidungen impliziert, die noch nicht getroffen sind und die keineswegs sicher sind. So wird angenommen, dass 50 Prozent der Flächen des Flächennutzungsplanes für eine mögliche, aber keineswegs beschlossene Besiedlung genutzt werden, was aus unserer Sicht ein Ende der Großstadt im Grünen bedeuten würde. Dies würde aber auch heißen, dass wesentliche Ziele des im Stadtrat mit breiter Mehrheit verabschiedeten Klimaschutzkonzeptes nicht erreicht würden. Dies sieht nämlich eine besondere Berücksichtigung klimatischer Auswirkungen bei der Aufstellung von Bebauungsplänen vor, weil in Zukunft von mehr Starkregengefahren oder Hitzeperioden auszugehen ist. Bereits vor dem Beschluss des Flächennutzungsplanes hatten Bürgerinnen und Bürger in insgesamt 6.300 Eingaben auf diese Gefahren hingewiesen.

Viele Neubauten in der Innenstadt
Freiflächen müssen in unserer Stadt in ausreichendem Maße erhalten bleiben, was für uns gleichzeitig nicht heißt, dass der Bedarf an Wohnungen nicht befriedigt wird. Hierzu hat die FWG den Vorschlag gemacht, auf dem Zanders-Gelände die Wohnungsquote zu erhöhen und dies möglichst schnell zu verwirklichen. Das wäre effektiv und würde gleichzeitig die Stadt von der Dauerfinanzierung eines über Jahre brachliegenden Zanders-Geländes entlasten. Sollten tatsächlich weitere Bedarfe entstehen, können diese über Lückenbebauungen, Ausbau, Doppelnutzung von Grundstücken etwa durch Überbauung von Parkplätzen erreicht werden. Diese Entwicklung vollzieht sich schon seit Jahren.
Wir haben uns mit unserer Initiative im Rahmen der Haushaltsberatungen 2024/25 für eine schnellere Abwicklung von Bauanträgen über digitale Abwicklungen der Verfahren eingesetzt und dies verankert. Klar aber ist auch, dass eine entsprechende Infrastruktur in Form von Straßen, Schulen, Kitas bereitstehen muss. Wir haben doch schon jetzt Probleme, den bestehenden Bedarf zu decken. Die Erfüllung der schon zur Zeit notwendigen Quoten wird uns über Jahre beschäftigen und schon dafür stehen aufgrund der angespannten Haushaltslage zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung.
Weitere Informationen in unserem Antrag.