Das Starkregenereignis vor mittlerweile zweieinhalb Jahren ist in Bergisch Gladbach immer noch nicht aufgearbeitet. Die FWG hat mehrfach im zuständigen Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt, Sicherheit und Ordnung (AIUSO) eine Debatte über das in Auftrag gegebene Gutachten der Firma Hydrotec zur Leistungsfähigkeit des Rechtsrheinischen Kölner Randkanals angemahnt. Der Randkanal spielt eine entscheidende Rolle bei Hochwasser und der auf Bergisch-Gladbacher Gebiet entstehenden Abflüsse der Bäche und Kanäle. Wegen seines sich verkleinernden Querschnitts ist vor einigen Jahren das Regenrückhaltebecken Diepeschrath errichtet worden, das im Starkregenfall eine Pufferfunktion übernehmen soll. Beim Hochwasserereignis vom Juli 2021 hat dies aber nicht ausgereicht, so dass Teile von Köln-Dünnwald überschwemmt wurden. Bei anderer Steuerung der Funktion des Regenrückhaltebeckens hätte dieses Hochwasser aber auch Teile Bergisch Gladbachs treffen können. Dies wird in dem uns vorliegenden Gutachten deutlich. Es hat somit eine hohe Relevanz für unsere Stadt. Darauf haben wir mehrfach hingewiesen.

Das Regenrückhaltebecken Diepeschrath mit entscheidender Rolle bei Überlastung des Kölner Randkanals

Während das Gutachten im Kölner Stadtteilausschuss bereits vorgestellt wurde, ist in Bergisch Gladbach nichts passiert, obwohl klar ist, dass schon bei HQ100 (durchschnittliche Häufigkeit in 100 Jahren einmal) der Randkanal absolut überlastet ist und kein weiteres Wasser aufnehmen kann. Stauwasser an den Einleitungsstellen und/oder ein Überlaufen des Rückhaltebeckens sind die Folge. Der Stadtentwässerungsbetrieb Köln (StEB) hat sich deshalb gemeinsam mit der nach dem Starkregen gegründeten Bürgerinitiative Dünnwald auf den Weg gemacht, Retentionsflächen für die Wasseraufnahme zu identifizieren und Maßnahmen zu planen, die eine Situation wie im Juli 2021 verhindern oder zumindest verzögern sollen.

Die FWG hat bereits im August 2023 beantragt, einen Runden Tisch mit allen Betroffenen, insbesondere auch den Bürgern einzurichten, die enorme Expertise aufgebaut haben. Vor diesem Hintergrund stellen wir folgende Fragen:

  1. Ist der Fachbereich Abwasser analog zur Stadt Köln auch auf der Suche nach Retentionsflächen und sind solche Flächen schon identifiziert?
  2. Wird für die Suche auf die fachliche Expertise von Mitgliedern der Bürgerinitiative Dünnwald und des Bürgervereins Gierath-Schlodderdich zurückgegriffen? 
  3. In 2023 wurde im AIUSO der Beschluss gefasst, einen runden Tisch einzurichten mit den beteiligten Fachbereichen und zudem mit dem BV Gierath-Schlodderdich und der BI Dünnwald. Wann findet ein erster Termin statt?
  4. Das Projekt Strunde-Hoch-4 beinhaltet einen zusätzlichen Abflusskanal vom HRB Kippemühle zum Rechtsrheinischen Kölner Randkanal. Wird diese Maßnahme noch durchgeführt?