Angesichts des Starkregens vom letzten Sommer fordert die FWG von der Stadt zügiges Handeln beim Hochwasserschutz in Gronau. Engpässe bei der Gewässerregulierung haben dort im letzten Jahr zu massiven Überschwemmungen bis hin zu lebensgefährdenden Situationen der Anwohner geführt. Verursacher war die Strunde im Bereich des Durchlasses Gierather Straße und im Straßenverlauf Dännekamp.

Martin Freitag

Die FWG will, dass zunächst ein Warnsystem für die betroffenen Bürger installiert wird. Die Stadt hat hier zwar Zustimmung signalisiert, kann aber ein konkretes Umsetzungdatum nicht nennen und sieht technische Probleme, da die Bachquerschnitte zu klein seien, um von den Pegelständen verlässliche Daten abzuleiten. Martin Freitag FWG-Vorstand und sachkundiger Bürger im zuständigen Ratsausschuss AIUSO: “Die Überwachung des Pegelstandes am Regenrückhaltebecken Kippemühle würde völlig ausreichen, verlässliche Warnungen abgeben zu können. Die Erfahrungen des letzten Jahres liegen auf dem Tisch.“

Unabhängig davon müssen aber bauliche Maßnahmen eingeleitet werden. Das gilt insbesondere für den Durchlass an der Gierather Straße. Die Stadt bleibt eine Erklärung schuldig, warum eine Verbreiterung des Durchlasses abgelehnt wird, insbesondere dann, wenn von ihr die Hochwassersicherheit höhergestuft wird. Martin Freitag: „Mit theoretischen Betrachtungsweisen ist den betroffenen Bürgern nicht geholfen. Der zu schmale Durchlass war einer der Hauptverursacher der Überflutungen.“

Für die FWG geht es aber um mehr. Naturschutz und Schutz der Anwohner müssen in Übereinstimmung gebracht werden. Dazu gehört weiterhin die Ausweisung von Retentionsflächen entlang der Strunde. Diese tragen maßgeblich dazu bei, auch den ökologischen Zustand der Bäche zu verbessern. Einer aktuellen Bestandaufnahme des NRW-Umweltministeriums zufolge sind die augenblicklichen ökologischen Qualitäten von Strunde, des Frankenforstbaches und des Mutzbaches schlecht und unbefriedigend.

Ablass des Regenwasserrückhaltebeckens an der Kippemühle

So heißt es beispielsweise zum Zustand des Mutzbaches: Sind auf der Fließstrecke von der Quelle bis Paffrath ansatzweise noch gute strukturelle Abschnitte vorhanden, so schließt sich von Paffrath bis zur Mündung der Gewässerabschnitt mit der schlechtesten Gewässerstruktur im gesamten Dhünngebiet an. Aus diesem Grunde ist für die FWG schwer nachvollziehbar, dass die Frist zur Verbesserung dieses Zustandes auf 2027 und später verlegt ist.