Vorgeschichte:

Die Stadt braucht eine neue Feuerwache, das ist sicher unumstritten, denn die Räumlichkeiten an der Wipperfürther Straße sind völlig unzureichend. Die Grundstückssuche für einen neuen Standort gestaltete sich zunächst überaus schwierig und fiel am Ende auf ein bewaldetes Grundstück im Winkel des Rather Weges und der Frankenforster Straße. Dies stieß verständlicherweise auf Kritik, weil der Wache ein erhebliches Stück Wald geopfert werden muss. Eine gewisse Beruhigung trat erst ein, als seitens der Feuerwehr erklärt wurde, man benötige nur einen kleinen Teil des Waldes (6.000 m2) zum Rather Weg hin, die Frankenforster Straße sei von einer zentralen Zufahrt nicht betroffen.

Ursprüngliche Planung Bild: Feuerwehr Bergisch Gladbach

Nunmehr präsentiert die VBD (Beratungsgesellschaft für Behörden) ein Modell, das schon in der Basisform (Stammwache) einen zusätzlichen Flächenbedarf von 700 m2 und in einer von der Feuerwehr bevorzugten erweiterten Form einen Flächenbedarf von 9.500 m2, also einen fast 60prozentigen Mehrbedarf vorsieht.

Bei dieser Version würde der Wald bis auf einen vorgeschriebenen Randstreifen zur Autobahn und ein kleines Reststück zur Frankenforster Straße fast vollständig beseitigt werden müssen. Grund für die erweiterten Funktionen der Wache-Süd ist nach Aussagen von VBD und Feuerwehr eine notwendige Übertragung bestimmter Leistungsmodule von der Wache-Nord auf die neue Wache-Süd, begründet in der Hauptsache mit der problematischen Grundstückssituation an der Paffrather Straße. Es handelt sich bekanntlich um ein ehemaliges Mülldepot der Firma Zanders und der Standort ist instabil.

Bevorzugte Planung 22.08.21 Abb. VBD

Unsere Fragen:

Die FWG fragt: War vor einem halben Jahr nicht abzusehen, welche Gesamtbedarfe sich wo ergeben? War der problematische Untergrund der Feuerwache Nord und die Möglichkeiten dort nicht seit Jahren bekannt?  Ist die bei der Auswahl potentieller Grundstücke festgestellte nur bedingte Geeignetheit im Frankenforst nunmehr plötzlich kein Thema mehr und was bedeutet in diesem Zusammenhang „Es bestehen keine unüberwindbaren Planungshindernisse“? (Kölner Stadtanzeiger v. 21.08.21) Das Wichtigste aber: Warum hat man die eigentlichen Planunganliegen nicht gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern klar kommuniziert, sogar Fragen verneint, ob es zu einer größeren Inanspruchnahme des Waldes kommen könnte?

Die FWG fordert, dass die weiteren Planungen sich am ursprünglich vorgelegten Flächenbedarf orientieren. Das gilt umsomehr, als schon die Auswahl des Grundstückes keineswegs unumstritten war. Bestimmte Leistungsmodule der Wehr können ohne Probleme dezentral organisiert werden. Darüber hinaus muss ein Konzept erarbeitet werden, das einen breiten Waldstreifen und weiteren Lärmschutz zur Frankenforster Straße vorsieht. Mit einer bloßen Dachausgleichsbegrünung ist es nicht getan.