Die FWG-Fraktion hat wie angekündigt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität am 15. Juni 2021 beantragt, sämtliche durch den Regionalplan noch nicht genehmigten (weißen) Flächen für eine Besiedlung zu streichen, da sie alle in gleichem Maße wichtige Klimaschutzfunktionen erfüllen und vor dem Hintergrund der laufenden starken Bebauungsaktivitäten in Bergisch Gladbach eine weitere Zerstörung von Grünflächen völlig überflüssig ist. Dazu gehört insbesondere auch die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes im Neuborner Busch.
Das Ampelbündnis aus Grünen, SPD und FDP war nicht bereit, diesen Weg zu gehen und beantragte lediglich die Streichung von nur drei ausgewählten Flächen (Nußbaum 7a/b, Verkehrsfläche Verlegung Brüderstraße, P+R-Parkplatz Hebborn), was auch eine Mehrheit fand. Die CDU beharrte wie nicht anders zu erwarten mit einer kleinen Ausnahme weiterhin auf vollständige Durchsetzung des Flächennutzungsplans, ohne Einsicht und Realisierung neuer Tatsachen (z.B. Nutzungsmöglichkeit Zanders mit 37 ha Fläche). Die Anträge der FWG auf vollständige Streichung wurden zunächst vertagt.
Eines war aber bemerkenswert: Erstens räumten die Grünen ein, sich in dieser aus ihrer Sicht zweifellos wichtigen Kernfrage nicht bei den kleineren Koalitionspartnern SPD und FDP durchgesetzt zu haben und zweitens wurde erstmals seitens der Verwaltungsspitze durch Ragnar Migenda eingeräumt, dass man das Zanders-Gelände bei der Wohnbebauungsberechnung jetzt einbeziehen müsse, sogar die Argumentation der Verwaltung zur Streichung von Regionalplanflächen jetzt anders aussehen könnte.
Zu erwähnen ist noch, dass die Grünen nunmehr die gleichen Totschlagargumente wie seinerzeit Verwaltung und CDU/SPD bei der Verabschiedung des Flächennutzungsplanes verwenden: „Die eigentlichen Entscheidungen fallen doch mit den Bebauungsplänen.“ Das ändert aber nichts am Grundsatz, dass nach dem Baugesetzbuch mit dem Flächennutzungsplan eben doch die klare Absicht verbunden ist, auf den ausgewiesenen Flächen zu bauen.