über die Problematik fehlender Kita-Plätze müssen wir uns hier nicht auslassen. Jungen Eltern oder Alleinerziehenden muss man nichts erzählen. Sie kennen die Probleme nur allzu gut.

Natürlich, es ist nicht eine Frage der Raumkapazitäten, sondern auch des fehlenden Personals und dafür eine Lösung zu finden, ist eine Aufgabe, die weit über die Möglichkeiten der Kommunen hinausgehen.

Im Stadtplanungsausschuss stand am im Juni diesen Jahres der Bau von Kindertagesstätten auf der Tagesordnung. Unter anderem ging es dabei um die Lenawiese in Lückerath an der Straße am Fürstenbrünnchen. Schon im Jahr 2020 unter der GroKo gab es dazu intensive Diskussionen, bei der alle Fraktionen einen in Frage kommenden Standort für eine Kita für Lückerath sahen. So auch der Beschluss des damaligen Jugendhilfeausschusses.

Wegen der sich bei der Kinderbetreuung verschärfenden Situation ist das Thema nun erneut auf die Tagesordnung des Stadtplanungsausschuss gekommen. Die Fläche an der Lenawiese, ursprünglich zur Bebauung vorgesehen, war aber dann wegen des Biotopverbundes zu einem Grünzug im Flächennutzungsplan 2035 wieder herausgenommen und als Grünfläche ausgewiesen worden. Eine planungsrechtliche Überprüfung der Stadt hatte dann 2020 ergeben, dass eine Bebauung nach § 34 BauGB nur im Bereich des vorderen Teils der Wiese möglich ist. Das weitere Verfahren wurde aber nach der Kommunalwahl nicht mehr verfolgt und erst jetzt wieder aufgegriffen, da sich die Situation an Kitas dramatisch zugespitzt hat. Dies wurde unterstrichen durch ein Urteil des OVG Münster, das den bestehenden Rechtsanspruch der Eltern auf Unterbringung bestätigte.

Vorderer Teil der Lenawiese in Lückerath

Trotz Bedenken, überall wo möglich Grünflächen zu erhalten, haben wir angesichts der Unterbringungsproblematik und der Not von Eltern einem Bau auf der Lena-Wiese grundsätzlich zugestimmt, allerdings mit strengen ökologischen Auflagen. Bei dieser Abwägungsfrage hatte für uns die Errichtung einer Kita Vorrang.

Inzwischen und unerklärlicher Weise leider erst nach Ausschuss-Sitzung hat die Stadt drei weitere Standorte konkretisiert, auf denen Schnell-Kitas errichtet werden sollen. Das ist eine Parkplatzfläche in Nittum, ein Grundstück in Sand und eines an der Jakobstraße auf dem Gelände der noch bestehenden Flüchtlingsunterkunft. Dadurch könnte sich unter Berücksichtigung einer weiteren Kita auf dem Carpark-Gelände an der Bensberger Straße hinsichtlich der Zahl unterzubringender Kinder noch eine Veränderung ergeben. Die in Aussicht genommenen neuen Flächen sind aber keinesfalls ohne Probleme. Sie verursachen ein eigentlich zu vermeidendes Anwachsen des Hol- und Bringverkehres oder sind sehr klein (Nittum). Wir meinen grundsätzlich: Kitas sollten da sein, wo Wege kurz gehalten werden können. Das wäre beispielsweise beim für eine weitere Kita in Schildgen vorgesehenen Gebäude einer ehemaligen Druckerei in Schildgen neben der Concordiaschule der Fall gewesen. Leider mussten diese Pläne aber zunächst aufgegeben werden, da das Gebäude schadstoffbelastet ist und abgerissen werden muss.

Die FWG wird aktiv an einer Lösung der vielschichtigen Probleme beteiligen, den Dialog mit allen Beteiligten führen und sich mit eigenen Vorschlägen einbringen. Aber auch wenn weitere Standorte gefunden werden: Die Personalfrage bleibt und auch Träger zu finden, stellt sich zunehmend als schwierig heraus.