Zwei der drei Bergisch Gladbacher Ampelparteien haben im Wahlkampf zur Kommunalwahl und auch später, als das gesamte Zanders-Gelände der Stadt gehörte, zugesagt, dass man im Falle ihrer politischen Mehrheit die umstrittenen, noch nicht durch den bestehenden Regionalplan genehmigten Flächen (sogenannte weiße Flächen) aus dem Flächennutzungsplan (FNP) herausnehmen könne, wenn eine Wohnbebauung auf Zanders gewährleistet sei. Später hat die Ampel in ihrem Koalitionsvertrag sogar vereinbart, auf Zanders ein „Urbanes Gebiet“ zu verwirklichen. Das bedeutet nach der Baunutzungsverordnung in erster Linie Wohnen mit Durchmischung von Gewerbe, soweit es das Wohnen nicht stört. Auf dieser Basis kann auf Zanders eine Vielzahl von Wohnungen entstehen, so dass die Besiedlung der weißen Flächen aus dem FNP nicht weiterverfolgt zu werden braucht.

Herkenrath/Asselborn, eine der „weißen Flächen“

Mit einer einfachen Mitteilung der Stadt an die für den Regionalplan zuständige Bezirksregierung Köln könnte dies vollzogen werden. So geschehen beim so genannten Kölner Fenster in Nußbaum, das bereits aus dem Regionalplanverfahren herausgenommen wurde. Allerdings steht eine solche Mitteilung unter Zeitdruck. Sie muss nämlich bis Ende August erfolgen. Dann läuft die Frist ab, in der die Stadt ihre Stellungnahme zum neuen Regionalplan abgeben muss. Ohne sie würden auch die umstrittenen FNP-Gebiete im Regionalplan erfasst und wären zur Besiedlung freigegeben. Die FWG hat die anderen Fraktionen und auch den Bürgermeister auf diese Problematik hingewiesen. Auch die Presse hat dies in mehreren Beiträgen deutlich gemacht. Bislang leider ohne Gehör. Im Stadtplanungsausschuss Ende August und dann im Rat ist letzte Gelegenheit für die Ampel, mit ihren Wahlaussagen ernst zu machen. Das ist ohne Weiteres möglich und es sind keine langwierigen mathematischen Prozesse erforderlich, um unter Zugrundelegung der Strukturplanung festzulegen, wieviele Menschen auf Zanders wohnen könnten oder sollen. Berechnungen dazu liegen bereits vor. Wir fordern die verantwortliche Ampelkoalition auf, ihren Klimaschutzbekenntnissen Taten folgen zu lassen. Was nützen Strategiepapiere, wenn man noch nicht einmal bereit ist, das Einfachste zu beschließen und umzusetzen. Das Freihalten der weißen Flächen ist ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz, der noch nicht einmal etwas kostet.